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Lyrische Poesie von A.G. Čulina
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Astralreise mit materialistischen
Reisekleinigkeiten


ich hatte meine Residenz
halb aus Stroh, halb aus Stein,
meine wertvollen Pferdchen-Falter, Ochsen-Froschmännchen
ich hatte drei orkanartige Dimensionen,
vier Lebensgeschwindigkeiten;

und was blieb mir übrig...

Bleiregen, Verbannungswind, Frau-Fleisch...
panzerlose Muschel, Tafel voller Schlamm

(nicht einmal einen Grashalm zum Ausruhen habe ich)

ich erwarte wildes Bewässern abgenutzter Mutter-Gaia

o Wald, o Gewässer, o Feuer, o Mühlen
o sonniger Fleck, o Gold des Nichts

ich hatte dich, du arme Eidechse,
du kaiserlicher Schmetterling
in der großen, bunten Wolke,
im Spiel ohne Niederlage und Verneigung

und nun, weder habe ich euch
noch ihr mich
am einfachsten, wir haben uns nicht mehr
am kompliziertesten, wir sind weit weg

Frau mit Quitte
Zunge und Säbel
Rose im Tümpel, Eichel im Wacholderstrauch

ich bestelle Marschmusiken, das Tam-Tam-Getrommel

Spiel zur Erinnerung

ich hatte einen Totem-Balken auf dem alten Dachboden,
Kaminhaus-Heft;
nun zähle ich den Sand in der Sanduhr,
wie oft die Bäume beim Gewitter knarren,
setze das Mosaik des Nichts zusammen
und flattere ins nirgendwo davon

oh-oh, he-he, wohin-was wie-warum?

Silber des Mondes, Kupfer des Marses, Holz der Erde
Kohle des Orion
Feuer des allgemeinen Kosmos
ich verlor die Lanze, den astralen Schild, manch einen Traum
unlackierten Stuhl
dreibeinigen Hocker

ich provoziere die Zeit, die Perle der Absurdität,
sammle verstreute Scherben und Federn
im eiskalten Morgen des Nordens,
Koffer für die Abreise in den ewigen Mittag
und 5% eventueller Änderungen

© Zvonko Čulina (1956)

Aus dem Kroatischen von: Ante Gune Čulina




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